Benno Meliss / Wolfgang Ingenhaeff (Text) / Benno Meliss (Illustration): Spaguzzi und der Kaiser. Eine Zeitreise durch Tirol mit Maximilian I.

Berenkamp Verlag 2019     ISBN: 978-3-85093-394-0

 

Wenn ein Kunsterzieher und Künstler, der in seiner beruflichen Laufbahn Hunderte angehende Kindergartenpädagoginnen und -pädagogen mit ganz viel Herz und Wissen in die Welt der Kunst geführt hat, der seine Kollegenschaft bei allen Anlässen mit launigen Texten unterhalten hat, in den wohlverdienten Ruhestand geht, dann kann von Ruhe keine Rede sein. Wenn dieses erste Unruhejahr dann mit dem Kaiser-Max-Jubiläum zusammenfällt, dann muss ein Buch geschrieben und illustriert werden. Wolfgang Ingenhaeff vom Berenkamp Verlag hatte die Idee und als Co-Autor dem Kinderbuch-Neuling unter die Arme gegriffen.

So entstand „Spaguzzi und der Kaiser“. Spaguzzi, ein Mädchen aus Rovereto, besucht das Innsbrucker Volkskundemuseum und es gefällt ihr so gut, dass sie auch ohne Eltern noch ein bisschen alleine bleiben möchte. Da „erscheint“ ihr der Kaiser Maximilian und lädt sie zu einer Zeitreise zu jenen Orten in Tirol ein, die mit ihm in irgendeiner Form verbunden sind: Kufstein mit seiner Festung, Schwaz mit dem Silberbergwerk, Hall und sein Salz, Zirl mit der Martinswand und Innsbruck mit dem Zeughaus und dem Goldenen Dachl. Der Kaiser erzählt dem Mädchen seine Geschichte und gewährt Einblick in das damalige Leben der Menschen. Spaguzzi stellt Fragen und kommentiert manchmal.

Der Text ist relativ lang, aber mit wunderschönen Zeichnungen ergänzt, die beispielsweise bestimmte Gebäude oder auch das Porträt des Kaiser zum Teil sehr getreu wiedergeben, zum Teil wie Karikaturen und manchmal wie Kinderzeichnungen aussehen. Koloriert wird mit Buntstiften. Sprechblasen, mit der Hand geschrieben, ergänzen die Bilder.  Wie es sich für einen Künstler gehört, ist er selbst in einem entzückenden Selbstporträt im Buch zu finden.

Für alle lesenden Spaguzzis – da sind jene, die besonders neugierig sind, findet sich in einem Nachwort ein kurzer geschichtlicher Abriss über den Kaiser und ein Glossar. Dieses überrascht, denn es ist sehr kindgerecht und sachlich formuliert. Beim Autor besteht nämlich üblicherweise die Gefahr, dass Glossare nicht immer sehr ernst genommen werden und die unterhaltsamsten, mit schwarzem Humor gespickten Erklärungen gegeben werden.  Hier zeigt aber Oberschulrat Meliss, dass es ihm ernst ist mit Kinderbüchern und wir freuen uns schon jetzt auf weitere Werke. Es warten historische Persönlichkeiten wie beispielsweise Frau Hitt, Pater Haspinger, Maxens Frauen, der Riese Haymon und letztlich auch Pepi Nowak darauf, von ihm erzählt und gezeichnet zu werden.

Geeignet ist das Buch für größere Kindergartenkinder, denn man kann die Geschichte des Kaiser Max  auch in Etappen vorlesen (von Ort zu Ort), oder für Volksschulkinder.

 

Ein Bilderbuch, das zurecht einen zweiten und auch weiteren Blick wert ist ….

(Regina Rüscher-Christler)

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