Über den Brenner gefahren war die erste Anlaufadresse die Fakultät Brixen. Die Einzigartigkeit, Kindergartenpädagoge/in und Grundschullehrer/in in einem Studiengang zu absolvieren, ist an der Fakultät Brixen Normalität.

Die umfangreiche Bibliothek Brixen-Bruneck-Bozen kooperieren und ermöglichen ein übergreifendes und umfangreiches literarisches Gut.

Die Lernwerkstatt, welche in der Bibliothek integriert ist, bietet didaktische, praxisorientierte und erprobte Lehr- und Lernmaterialien für Kindergarten und Grundschule. Die Lernwerkstatt ermöglicht Pädagogen/innen, Lehrer/innen und in der Praxis tätigen Personen selbstständiges explorieren, weiterentwickeln, forschen aber auch die Anwendung von gefertigten Bildungsmaterial in einem breit gefächerten Bildungsbereich in der Praxis anzuwenden.

Der nächste Weg war dann das Pädagogische Beratungs- und Sprachzentrumzentrum in Brixen. Die Studierenden hatten die Möglichkeit nach ihren Interessen die jeweiligen Einrichtungen auszuwählen und sich vor Ort genauer zu informieren. Im Beratungszentrum gibt es die Bereiche Schul- Migration- und Integration/Inklusion welche Pädagogen/innen, Eltern, Institutionsleitern kostenlos und anonym zur Verfügung stehen. 40-jährige Erfahrung in der Integration aktuell näher zur Inklusion ist spürbar. Keine Diagnosen sondern „klinische Befunde“, keine Sprachförderung sondern „Sprachbildung“, keine Dolmetscher sondern „Mediatoren“ und individuelle Bildungspläne sind alltägliche Begriffe im pädagogischen Arbeitsfeld in Südtirol.

Während eine Gruppe das Pädagogische Beratungszentrum besuchte, war die andere Gruppe zu Besuch beim Sozialsprengel Eisacktal, um näheres zum „HiPPY-Projekt“ zu erfahren. HIPPY ist die Abkürzung für „Home Instruction for parents and preschool youngsters“ – eine niederschwellige Begleitung von Eltern mit Migrationshintergrund mit Fokus auf Spielen-Lernen-Sprechen. Vorwiegend sind es Sozialarbeiterinnen, die in die Familien gehen, die Familie als „Lern- und Begegnungsort“ sehen und Kindern und  Eltern (vorwiegend Mütter) alltagsintegrierte gemeinsame Aktivitäten in der Umgebungssprache anbieten. Vorzugsweise werden Sozialarbeiterinnen aus demselben Kulturkreis der zu begleitenden Familie eingesetzt. Gruppentreffen runden das Angebot ab. Frau Ingrid Hofer gab kompetent Einblick in die Struktur des Projektes, die Öffentlichkeitsarbeit und die Vernetzung des Projektes mit dem Sozialsprengel Eisacktal und nahm sich viel Zeit, um unsere Fragen zu beantworten.

Die gemeinsame Mittagspause wurde in Brixen verbracht und dann ging es mit dem Bus weiter auf das Sonnenplateau Terenten.

Hier haben wir uns wieder in 2 Gruppen geteilt und wir besuchten den Kindergarten in Terenten bzw. den Kindergarten in Pfalzen. Wir sind mit viel Neugierde und Begeisterung hineingegangen und kamen mit vielen Eindrücken, Ideen und durch interessanten Gespräche bereichert wieder raus. Durch die zielorientierte und enge Zusammenarbeit zwischen Pädagogen/innen und Architekten ist ein Haus für kindgerechte Bedürfnisse entstanden. Großzügige räumliche Gestaltung mit reichlichen Fensterfronten und Oberlichten ermöglichen ein beobachten der anderen, der Natur und schaffen ein wohlfühlendes Arbeiten für Groß und Klein. Es ist ein offenes Konzept in dem sich die Kinder frei bewegen können. Bereiche wie ein Atelier, ein Konstruktionsbereich, eine Schreibwerkstatt, ein Bewegungsraum, ein Friseursalon, ein Eltern-Kind- Bereich … fördern die Kinder in ihrer individuellen Entwicklung und machen den Kindergarten zu einer Besonderheit.

Wir bedanken uns ganz herzlich bei AV Dr. Primus für die Organisation der Exkursion.

Ein großer Dank gilt auch dem Land Tirol, Abteilung Südtirol, Europaregion und Außenbeziehungen für die großzügige Unterstützung!

(Gomig, Gruber, Fetz und Mitterberger)