Bilderbuch des Monats Februar

„Das Gute daran“

Unsere Bilderbuchempfehlung diesen Monat hat den Titel:

Das Gute daran

Text von Anne Rickert

Illustration von Sabine Heine

DAS GUTE DARAN IST … diese Formulierung ist der rote Fade in dieser Geschichte. Der kleine Ich-Erzähler oder vielleicht doch auch eine kleine Ich-Erzählerin?, jedenfalls ein Kindergartenkind, erzählt uns von der Situation eines Kindes mit getrennt lebenden Eltern – manchmal ist es beim Papa und manchmal bei der Mama. Das Leben bei Mama und Papa unterscheidet sich sehr, aber das Kind findet immer etwas Gutes daran, ob es das Spielzeug oder der Urlaubsort ist. Als kleinen Kritikpunkt haben einige unserer SchülerInnen befunden, dass es manchmal ein bisschen zu klischeehaft dargestellt ist: der Papa erlaubt schmutzige T-Shirts und wilde Spiele, während die Mama eher für das Geordnete steht.

Sabine Heines Technik ist das Aquarell, sie arbeitet zum Teil mit Schablonen, verwendet Tuschestift, so etwas wie einen Fineliner und Pastellkreiden. Es gibt eine klare

Bild-Text-Aufteilung mit einem eindeutigen Bezug. Die Illustrationen am Beginn und Ende sind jeweils doppelseitig, im Erzählteil sind die Bilder fotoalbumartig gerandet und auf neutral-hellgrauem Grund mit unterlegtem Schatten „montiert“.

Die Darstellungsart pendelt zwischen realistisch, expressiv-symbolisch (in der Vorstellung ablaufende Szenen und Gefühlszustände) und traumhaft. Insgesamt entsteht ein freundlicher, sympathischer Eindruck mit einigen humorvollen Einwürfen wie beim Grillabend mit Papa, wobei das Gute daran ist, dass man mit den Fingern essen darf – was sich in der Illustration wunderbar widerspiegelt.

Das Gute daran – dieser rote Faden zieht sich durch und markiert die Stimmung. Durchwegs positiv werden die zwei Kinderzimmer, die zwei Lebenssituationen, die zwei Perspektiven betrachtet und eingerahmt in die Geborgenheit, die von beiden Eltern ausgeht. Das erzählende Kind weiß sich aufgehoben in den zwei Welten und weiß, dass Mama und Papa es gut mit ihm meinen. So darf auch die Sehnsucht nach dem jeweils anderen nicht nur angesprochen werden, sondern sie wird von den Eltern ernst genommen. Die Eltern werden in den Illustrationen nur angedeutet, ihre Gesichter werden nicht gezeigt. Der Fokus liegt damit beim Kind und auch im Text ist das Kind der Mittelpunkt. Mama und Papa bleiben in ihrer Rolle als Eltern und es erscheint unwichtig, ob da noch andere Menschen zu deren Leben gehört: denn das Kind spürt die Geborgenheit und alles andere ist irrelevant. Der Schluss zeigt beide Eltern gemeinsam, zeigt auch, dass sie miteinander im Sinne ihres Kindes „können“ und so schließt die Geschichte: „Dann unterhalten sich meine Mama und mein Papa darüber, dass das Fahrrad schon wieder zu klein ist, und schauen ganz stolz auf mich.“

Das Gute daran ist ….

… ein Bilderbuch, das zurecht einen zweiten und auch weiteren Blick wert ist ….

(Regina Rüscher-Christler mit der Fachberatung durch Benno Meliss)

Bestellmöglichkeit:

Bestellmöglichkeit bei der Buchhandlung Tyrolia

Tyrolia Verlag 2016

ISBN: 978-3-7022-3519-2